Weißdorn – belebt das Herz

 

Weißdorn ist ein Kernobstgewächs und kommt sowohl als Strauch als auch als Baum vor. Die Pflanze gehört zu den Frühblühern und stammt aus der Familie der Rosengewächse oder Rosaceae.

Vorkommen und Kurzbeschreibung

Im östlichen Nordamerika ist Weißdorn weit verbreitet. In Deutschland gibt es drei verschiedene Arten; in Europa 22 unterschiedliche Arten von Weißdorn. Das Gewächs ist sowohl wildwachsend in Wäldern zu finden, kultiviert in Gärten und Parks. Die Sträucher oder kleine Bäume sind dicht verzweigt und besitzen in der Regel Dornen. Sie blühen auffällig mit weißen Blüten, auch Blüten in den Farben rot und rosa kommen vor. Die Blüten stehen in Doldenrispen und bringen kleine, apfelähnliche Früchte hervor. Diese kleinen, zwischen 0,7 und zwei Zentimeter großen Früchte sind in der Regel rot, orange und manchmal auch gelb, schwarz oder blau.

Interessantes zur Pflanze

Die verschiedenen Arten von Weißdorn sind sich im mitteleuropäischen Raum sehr ähnlich. Das Gestrüpp gedeiht in der Sonne, im Halbschatten. Weißdorn ist eigentlich ein Strauch oder kleiner Baum, beides kann jedoch mehrere Meter hoch werden und ein Alter bis zu 500 Jahren erreichen.

Das Gewächs ist die Heimat von mehr als 54 Raupenarten, die sich in den Zweigen verpuppen und zu Schmetterlingen werden. Verwendung finden Früchte, Blätter, Blüten und Holz von Weißdorn. Die Früchte eignen sich gut für die Verarbeitung von Gelee oder Kompott. Auch kann man sie zu Saft oder Sirup pressen. Die Kerne der Früchte wurden in der Vergangenheit als Kaffeeersatz verwendet. Das Holz ist fest und hart und heute seltener verwendet.

Inhaltsstoffe

Weißdorn ist ein Heilmittel, das von Pedanios Dioscurides im ersten Jahrhundert nach Christus erstmals erwähnt wurde. In der traditionellen chinesischen Medizin ist Weißdorn ein fester Bestandteil; auch die Indianer in Nordamerika verwendeten Weißdorn.

Weißdorn enthält oligomere Proanthocyanidine, Crataegussäure, ätherische Öle, Glykosid Oxyacanthin, Trimethylamin, Gerbstoff, Saponin, Fructose, Aluminium, Natrium, Kalium, Kalzium und phosphorsaure Salze.

Anwendungsbereiche

Verwendet werden die Früchte, Blüten und Blätter von Weißdorn. Weißdorn wird bei Herzschwäche eingesetzt, weil die Pflanze die Durchblutung fördert, die Gefäße erweitert und eine beruhigende Wirkung hat. Durch die Gefäßerweiterung wird die Versorgung der Herzmuskeln mit Sauerstoff verbessert.

Weitere Anwendungsbereiche sind Altersherz, Arteriosklerose, Angina Pectoris, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Reizbarkeit und Nervosität. Auch bei niedrigem Blutdruck ist Weißdorn hilfreich. Weitere Einsatzbereiche sind Augenringe, Erschöpfung und Beschwerden in den Wechseljahren.

Weißdorn gibt es als Dragees und andere Fertigprodukte. Verwendet werden die Zweigenden mit Blättern und Blüten. Weißdorn war im Jahr 1990 die Heilpflanze des Jahres.