Efeu – die Arzneipflanze des Jahres 2010

Efeu ist in Deutschland der einzige Vertreter der Efeugewächse (Araliazeen), der hier heimisch wurde. Vertreten ist Efeu allerdings in ganz Europa und Asien, auch unter den Bezeichnungen Immergrün, Wintergrün, Baumtod, Mauerpfau und anderen.

Vorkommen und Kurzbeschreibung

Der bei uns heimische Efeu, auch als gemeiner Efeu bekannt, ist eine Pflanze mit viel Ausdauer. Auch seine Lebensformen sind anders als bei vielen anderen Pflanzen: er kann über den Boden „kriechen“, an Häusern, Bäumen und Mauern „klettern“ und eignet sich auch als Zimmerpflanze. Um an Mauern, Zäune oder Bäume hochzuklettern, besitzt Efeu Haftwurzeln. Nicht selten kann er bis zu einer Höhe von 30 Metern klettern. Mit der Zeit, meist sind es einige Jahre, verholzen sich die Sprossachsen und entwickeln sich zum Strauch, der baumartig wächst. Man geht davon aus, dass Efeu bis zu 450 Jahre alt werden kann. Aufgrund seines Wachstums und der Klettereigenschaft kann Efeu ganze Bäume umschließen. Dass sein Wachstum am Baum bei diesem Schäden anrichtet, ist bis heute weder bestätigt noch widerlegt.

Interessantes zur Pflanze

Sobald sich Efeu an seinem Ort wohl fühlt und ein Alter von acht Jahren erreicht, wachsen Blätter in Form einer Birne, die sich frei in der Luft bewegen. An diesen Trieben kommen im Spätsommer Blüten in Kugelform zum Vorschein, aus denen sich während des Winters schwarze Beeren entwickeln. Die Beeren sind giftig und können, wenn man viele Beeren isst, tödlich sein. Erste Symptome einer Vergiftung können bereits nach dem Genuss von zwei Beeren eintreten.

Eines ist wichtig: Efeu ist mit allen seinen Pflanzenteilen giftig. Dazu zählen auch die Blüten und Beeren an den freistehenden Trieben.

Inhaltsstoffe

Efeu beinhaltet a-Hederin und Falcarinol. Beide Elemente sind für Menschen giftig. A-Hederin oder Triterpensaponin bildet sich aus den Reaktionen, die durch den Abbau von Hederasaponin C bilden.

Anwendungsbereiche

Für die Anwendungen werden nur die Blätter des Efeus genutzt und dies auch nur in geringen Mengen und als Zugabe zu anderen Tees. Seine toxische Wirkung ist dafür ursächlich, dass Efeu in der Heilkunde nur noch eine Nebenrolle spielt.

Seine Einsatzgebiete sind Bronchitis, Keuchhusten, Gicht und Geschwüre. Efeu wird nachgesagt, dass es fiebersenkend und schmerzlindernd ist. Auch soll es eine schweißtreibende Wirkung haben. Weitere Einsatzbereiche sind Wunden, Zellulitis und Rheuma.

Die toxische Wirkung der Pflanze ist einer der Hauptgründe, warum Efeu heute meist äußerlich als Packung oder Umschlag verwendet wird. Hier kann die Pflanze ihre Kräfte für den Menschen gefahrlos entfalten.