Wacholder – mehr als nur ein Gewürz

Wacholder kennt jeder, der gerne kocht. Als Gewürz für Wildgerichte sind Wacholderbeeren unverzichtbar. Doch das Gewürz ist nicht nur ein Gewürz, sondern auch eine Heilpflanze. Es ist erstaunlich, was die verschiedenen Teile der Pflanze beinhalten.

Beschreibung

Die ursprüngliche Heimat des Wacholders sind Mittel- bis Nordeuropa sowie die Alpen. Diese anspruchslose Pflanze, kann auf kargen Böden, wie sie in Höhenlagen vorkommen wachsen. In der Lüneburger Heide findet man Wacholder in großer Anzahl. Wacholder gehört zu den der Zypressen nahestehenden Pflanzenarten. Der Strauch wächst auch in jedem Garten, sozusagen als Hausapotheke vor der eigenen Haustür.

Wie eine Säule steht Wacholder an seinem Standort. Der Busch erreicht eine Größe bis zu sieben Meter, wenn der Standort günstig ist, ansonsten ist Wacholder kleiner. Die Wacholderbeeren, wie wir sie kennen, brauchen mindestens zwei Jahre, bis sie ihre schwarzbraune Farbe erreichen. Beeren ist, botanisch gesehen, der falsche Ausdruck, denn es handelt sich hierbei um Zapfen, die wie Beeren geartet sind.

Inhaltsstoffe

Verwendet wird von Wacholder alles, was der Busch zu bieten hat. Beeren, Nadeln, Holz, Wurzeln und Triebspitzen werden zwischen April und Juli gesammelt. Die Inhaltsstoffe sind Bitterstoff Juniperin, Betulin, Zitronensäure, Kampfer, Phosphor, Gallussäure, Gerbstoff und Gerbsäure sowie Linolensäure, Menthol, Mangan, Flavone, Pentosan, Harz, Terpineol, Oxalsäure, ätherisches Öl, Umbelliferon und Zink. Juniperin leitet sich aus der englischen Bezeichnung Junipers ab; Junipers ist die englische Bezeichnung für Wacholder.

Wirkung

Die Inhaltsstoffe von Wacholder wirken antibakteriell, regen den Stoffwechsel und sind blutreinigend. Daneben sind sie schmerzlindernd, tonisierend und entzündungshemmend. Weiter wirken sie schweißtreibend und schleimlösend.

Entsprechend der Wirkung wird Wacholder eingesetzt. Erkältungskrankheiten, Husten und Bronchitis sowie bei Atembeschwerden lindert Wacholder. Auch bei Darmproblemen wie Verdauungsschwäche, Blähungen, Entzündungen und Gastritis wirken die Inhaltsstoffe der Erkrankung entgegen. Weitere Einsatzgebiete sind Rheuma, Arthritis, Gicht, Ischias, Muskelrheuma, Magenschwäche, Appetitlosigkeit, Mundgeruch und Migräne sowie Kopfschmerzen. Eine heilende Wirkung haben die Wirkstoffe von Wacholder ebenfalls bei Verdauungsschwäche, Sodbrennen, Magenschwäche, Leberschwäche, Blasenprobleme, Blasensteine und Blasengries. Auch wirken sich die Inhaltsstoffe positiv auf die leichte Form von Diabetes aus. Daneben stärken sie den Kreislauf, lindern nervöse Herzbeschwerten und Wassersucht und wirken beruhigend.

Verwendung

Die meisten Inhaltsstoffe besitzen die Wacholderbeeren. Verwendet wird Wacholder als Tee oder Tinktur. Für das Dampfbad nutzt man die ätherischen Öle des Strauchs. Nicht verwenden sollte man Wacholder, wenn eine Nierenentzündung vorliegt; Wacholder reizt die Nieren sehr stark.

Salben und ätherische Öle aus Wacholder sind in Apotheken erhältlich. Natürlich kann man Salben und ätherische Öle auch selbst herstellen, entsprechende Anleitungen sind im Internet vorhanden.