Die afrikanische Teufelskralle ist eine Pflanze, deren heilsame Wirkung in der Volksmedizin seit Langem bekannt ist. Sie stammt aus der Familie der Sesamgewächse und ist in den Savannen Südafrikas, Namibias und Botswana beheimatet. Die Heilpflanze entwickelt bis zu 1,5 Meter lange Triebe, die flach auf dem Boden liegen und große hellrosa bis violette Blüten hervorbringen. Die krallenartigen Früchte der Blüten geben der Heilpflanze ihren Namen. Mit kleinen Widerhaken ausgestattet, heften sich die Früchte an Gegenstände und Lebewesen um sich so zu verbreiten. Medizinisch wertvoll sind jedoch nur die unterirdischen Seitenwurzeln der Teufelskralle. Diese werden nach der Zerkleinerung einige Tage in der Sonne getrocknet und weiter verarbeitet.
Auch in Europa gibt es zwei Pflanzenarten, die den Namen „Teufelskralle“ tragen. Sie zählen zu den Glockenblumengewächsen, besitzen keine medizinisch bedeutungsvollen Inhaltsstoffe und sind mit der afrikanischen Teufelskralle botanisch nicht verwandt.
Teufelskralle zur Steigerung der Lebensqualität
Die Teufelskralle besitzt Blut verdünnende Eigenschaften und wirkt entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Bei leichten Schmerzen kann die Teufelskralle in ihrer Darreichungsform allein und zur Unterstützung eingesetzt werden. Da die Wirkung erst nach zwei bis vier Wochen einsetzt, ist die Teufelskrallenwurzel zur Behandlung von akuten Schmerzen nicht geeignet. Sinnvoll sind zwei bis drei Kuren im Jahr über vier Wochen.
Als Tinktur, Tee, Pulver, Kapsel, Tabletten, Salben oder Ampullen zur Injektion findet die Heilpflanze Teufelskralle ihre Anwendung bei:
- Chronischen Rückenschmerzen
- Rheumatischen Erkrankungen
- Sehnenentzündungen wie Tennisarm
- Hexenschuss, Ischias
- Arthrose
- Gelenkerkrankungen
- Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit
- Wechseljahrsbeschwerden
- Leber- und Nierenschwäche
- Muskelverspannungen
Da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente reagiert, kann es unter Umständen zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch selten. Auf die Verwendung der Teufelskralle sollte während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und bei Zwölffingerdarm- und Magengeschwüren verzichtet werden. Personen, die Blut gerinnende Medikamente einnehmen und Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden und Diabetes sollten vor der Einnahme von Präparaten aus der Teufelskralle ärztlichen Rat einholen. Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
Teufelskralle und ihre Anwendungsmöglichkeiten
Teufelskralle-Präparate sind sowohl in Lebensmittel-Discountern als auch in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich. Der Körper benötigt täglich etwa 4,5 Gramm Teufelskralle. Das entspricht etwa 1000 Gramm der wirksamen Inhaltsstoffe.
Als Teemischung werden – dreimal täglich – ein bis zwei Teelöffel Teufelskralle mit kochendem Wasser übergossen und fünf Stunden ziehen gelassen. Danach wird der Tee abgeseiht und in kleinen Schlucken getrunken. Wer eine Daueranwendung anstrebt, sollte nach sechs Wochen eine Pause einlegen, um unerwünschte Langzeitwirkungen zu vermeiden.
Wegen ihres bitteren Geschmacks ist die häufigste Art der Anwendung die Kapselform.
Zur äußerlichen Anwendung hat sich Teufelskralle in Salben-Form bewährt. Dadurch können neben der positiven Wirkung auf Gürtelrose, Gesichtsrose und schlecht heilende Wunden auch chronische Hautprobleme wie Ekzeme und Schuppenflechten geheilt werden.
Für eine Tinktur werden die getrockneten Wurzeln in einem Schraubglas mit Alkohol übergossen und verschlossen bis zu sechs Wochen lang ziehen gelassen. Anschließen wird die Tinktur abgeseiht und in eine dunkle Flasche umgegossen. Bis zu dreimal täglich können so zehn bis 50 Tropfen eingenommen werden.
Artikelbild: Erich Keppler / pixelio.de